Proprio diversi – grundverschieden
Die kleine Laura ist verschwunden. Wurde sie entführt? Als commissario Salvo Montalbano in der Villa der wohlhabenden Unternehmerfamilie eintrifft, ist sie wohlbehalten wieder da, und ihre Eltern sind darum bemüht, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Montalbano macht das stutzig, und er hält die Ohren offen. Je mehr er hört, je tiefere Einblicke er in die Familienangelegenheiten gewinnt, desto weitere Kreise zieht die Affäre.
In dieser Folge lernen wir das Personal kennen, mit dem der junge commissario in allen weiteren Filmen zusammen arbeiten und leben wird. Da wäre zunächst sein neuer Stellvertreter: Domenico Augello (» ›Mimì‹ per gli amici.«). Salvo findet ihn in seinem Büro vor, wie er in aller Seelenruhe mit seinem Telefon ein Privatgespräch führt – ach was: mit einer Frau flirtet! Mit seinem schmalen Lippenbärtchen sieht er aus wie ein amerikanischer Filmstar aus den Dreißiger Jahren; er ist manisch fixiert auf schöne Frauen und sehr von sich eingenommen. Salvo macht kein Geheimnis daraus, dass er ihn unsympathisch findet, und bei einem gemeinsamen Essen (spaghetti alle vongole) wird Mimì klar: »Siamo proprio diversi, Montalbano.« Und dann fragt er nach Parmesan! Salvo ist sprachlos. »Sei pazzo? Il parmigiano sopra alle vongole? Non ci va. Ci hai ragione tu, siamo proprio diversi.« … Nur langsam werden sich die beiden aneinander gewöhnen.
In seiner Loge nimmt Catarella die eingehenden Telefonate entgegen, um sie auf seine rätselhafte Weise zu interpretieren und weiterzuleiten. Während er bereits in der Hauptserie (»Il commissario Montalbano«) eine Karikatur war, aber noch als einigermaßen realistisch durchgehen konnte – hektisch, begriffsstutzig, tolpatschig, dickköpfig, übertrieben devot, insgesamt hilfsbereit und liebenswert –, so muss er leider in seinen jungen Jahren ein ganzes Stück zu deppert daherkommen – zuviel Klamauk tut der Figur nicht gut.
Der Älteste im Team ist Fazio – fleißig, sachlich, präzise, zuverlässig, solidarisch, immer mit Notizblättern unterwegs. Bei einer Verfolgungsjagd erleidet er einen Herzinfarkt und wird seine Arbeit aufgeben müssen. Glücklicherweise hat er einen Sohn, Fazio, der seine Ausbildung in Kürze beenden und in der nächsten Folge seine Nachfolge antreten wird.
Eines Tages klopft Adelina Cirrinciò an der Tür und bringt ein ganzes Tablett voller Köstlichkeiten vorbei, weil Salvo ihrem kleinen Sohn Pasqualino geholfen hatte. Gleich stellt sie fest: »In una casa ci vuole la mano di una fimmina …« – »Giusto!« weiß Salvo und heuert Adelina sofort als Haushälterin an: »Affare fatto!«
Eine weitere Frau tritt in Salvos Leben, um zu bleiben: Laura wird betreut von einer hinreißend schönen Blondine aus Genua; Livia heißt sie, natürlich beißt Mimì sofort an – aber es ist Salvo, für den sie sich wirklich interessiert, und sie bleibt noch ein paar Tage in Vigàta ….
»Der junge Montalbano | Il giovane Montalbano« bei Bücher Rezensionen:
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