Rezension zu »Die Hütte - ein Wochenende mit Gott« von William Paul Young

Die Hütte - ein Wochenende mit Gott

von


Religion · Allegria · Gebunden · 304 S. · ISBN 9783793421665
Sprache: de · Herkunft: ca

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Eine Chance zum Glauben an Gott

Rezension vom 19.05.2009 · 29 x als hilfreich bewertet mit 5 Kommentaren

Als ich das Buch "Die Hütte - ein Wochende mit Gott" in Händen hielt, hatte ich ein Déja-Vu: Es klingelt an der Tür - ich öffne - draußen stehen Zeugen Jehovas - ich höre ihnen freundlich zu, beende ihren Vortrag möglichst schnell - schließe die Tür wieder.

Genauso fühlte ich mich mit diesem Buch: ein bisschen lesen, aber mich nicht wirklich in meinem gewohnten Alltag berühren lassen. Aber dann hat mich ein Satz auf Seite 16 geraderzu herausgefordert, das Buch zu lesen: "Falls Sie auf diese Geschichte stoßen und sie schrecklich finden, soll ich Ihnen von Mack ausrichten ... 'Tut mir leid ... aber sie wurde nicht in erster Linie für Sie aufgeschrieben'."

Mack lebt mit seiner tiefgläubigen Frau Nan und seinen Kindern in Oregon. Am Labor Day-Wochenende geht er mit seinen drei jüngsten Kindern campen. Am Tag der Heimfahrt geschehen zwei entsetzliche Unfälle: Sein Sohn Josh kentert mit dem Kanu und ertrinkt fast, und seine Tochter Missy wird während seiner Abwesenheit von einem Serienkiller entführt. In einer Hütte findet das FBI klare Beweise für ihre Ermordung.

Mack kann mit der Frage, welche Schuld er trage, warum er nicht besser auf Missy aufgepasst habe, nicht umgehen und fällt in tiefste Depressionen. Die Frage "Wie konnte Gott das zulassen?" verstärkt seine Hassliebe zu Gott.

Im tiefsten Winter erhält Mack einen unfrankierten Brief mit der Einladung, zu einem Treffen zu kommen - ausgerechnet in die Hütte, in der Missy starb. Der Absender lautet "Papa", und dabei denkt Mack zunächst an einen makabren Scherz, dann aber, dass es ein Brief von Gott sein könnte (Auf diese Idee wäre ich in meinem ganzen Leben nicht gekommen ...). So macht er sich auf den Weg.

Als er sich der Hütte nähert, geschieht ein Wunder: Der Schnee schmilzt, die Hütte verwandelt sich zu einem gepflegten Blockhaus, die Umgebung wird schlagartig zum Paradies. (Hier sträuben sich meine Nackenhaare.)

Die Tür wird aufgerissen, eine dicke Frau "schloss ihn in die Arme. Sie hob ihn in die Höhe und wirbelte ihn herum wie ein kleines Kind." Nun lernt Mack drei Personen kennen, die mal als Mensch, mal als Gott auftreten. Elouisa ist zugleich Frau, Papa und der wirkliche und wahrhaftige Schöpfergott. Sarayu ist eine kleine asiatische Frau, die Tränen sammelt (!), aber gleichzeitig auch der Heilige Geist. Die dritte Person ist ein Handwerker - und manchmal Jesus. Alle zusammen verkörpern sie Gottes Dreifaltigkeit. Während Mack sich mit ihnen unterhält, wechselt ihr Geschlecht bisweilen innerhalb eines Satzes ("er" ... "sie").

Da sie allwissend sind, kennen sie auch Macks Lebensgeschichte. Jedoch wollen sie nicht zeigen, dass sie damit den Menschen überlegen sind.

Es bereitet ihnen große Freude, Macks Darstellungen zuzuhören. Die Diskurse drehen sich um Theologie, Mythologie, Zusammenhänge zwischen Liebe und Vertrauen, Gut und Böse, Wahrheit und Freiheit. Ich finde den Text dadurch thematisch stark überfrachtet: "Mack hatte große Mühe, das zu begreifen, was er da hörte" (S. 116) - so erging es mir auch. Alles drehte sich in meinem Kopf, ich fühlte mich dizzy.

Ich habe dieses Buch mit großem Respekt vor dem Autor William Paul Young gelesen. Im letzten Kapitel "Die Geschichte hinter DIE HÜTTE" erfahren wir von seiner grausamen Kindheit und Jugendzeit. Er hatte keine guten Voraussetzungen für sein Leben. Und so stand er dem letzten aller Abgründe sehr nahe: dem Selbstmord. Mit der Idee, ein Buch für seine Kinder zu schreiben, hat er den Weg zum Leben wiedergefunden.

Das Buch findet bei den Amerikanern riesengroßes Interesse. Viele von ihnen, v. a. im berühmten "Bible Belt", leben ihre Religion aktiv. In Deutschland dagegen steigt die Zahl der Kirchenaustritte.

Ich bin ein zu rationaler Mensch, um an Phänomene zu glauben, die man weder sehen noch wissenschaftlich beweisen kann. Wer will, mag das für ein oberflächlich-vordergründiges Weltbild halten, aber eben in dieser Sichtweise unterscheiden sich Gläubige von Ungläubigen. Für alle die Menschen, die in Gott ihren Ansprechpartner haben, der ihnen Trost und Halt geben kann, freue ich mich.

Dies Buch wurde vielleicht auch als Ansporn veröffentlicht, beim Leser Glauben anzustoßen, aber ich hatte kein Erweckungserlebnis ...


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»Die Hütte - ein Wochenende mit Gott« von William Paul Young
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Kommentare

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Zu »Die Hütte - ein Wochenende mit Gott« von William Paul Young wurden 5 Kommentare verfasst:

IchGLAUBs schrieb am 19.05.2016:

Dieses Buch ist nicht dafür geschrieben worden Glauben zu erwecken, sondern es soll Trost spenden für alle Menschen, die geliebte Personen verloren haben, erklären, wie sehr uns Gott liebt, Mut machen Schuld vergeben zu bekommen, Gott als Einheit von drei Personen verständlicher machen und die Vorurteile des "alten bärtigen Mannes", der auf seiner Wolke hockt, nehmen. Es ist nicht für Leute geschrieben, die nicht gläubig sind. Genauso wie die Offenbarung von Johannes gibt es einfach Denkanstöße und Geschichten, die nur für Christen geschrieben sind und wenn man nicht mit Jesus unterwegs ist, sind sie verwirrend, unverständlich (die Symbole in dem Buch werden überhaupt nich gedeutet(!)) und der eigentliche Sinn geht verloren.

Heidi Singer schrieb am 25.05.2016:

ist dieses Buch in italienisch oder spanisch erhältlich?

P.S. schrieb am 26.05.2016:

Bitte schön:

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jürgen hardet schrieb am 06.06.2016:

das buch hat mir bestaetigt,was gott ist.er wirkt in mir,veraendert mich durch mein ja zu ihm.er ueberschwemmte einmal des nachts meine seele mit absoluter nicht zu beschreibender liebe. gott pur.gott erfahren ist der weg zu ihm.erkenntnis erwartet uns alle.

Clausen schrieb am 26.09.2019:

Das Buch ist eine gute "Ablenkung" für Menschen mit negativen Erfahrungen, Bossing/Mobbing von scheinheiligen (Namens-) Christen.

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