Rezension zu »Und dann kam Paulette« von Barbara Constantine

Und dann kam Paulette

von


Belletristik · Kindler · · Gebunden · 320 S. · ISBN 9783463406411
Sprache: de · Herkunft: fr

Klicken Sie auf die folgenden Links, um sich bei Amazon über die Produkte zu informieren. Erst wenn Sie dort etwas kaufen, erhalte ich – ohne Mehrkosten für Sie! – eine kleine Provision. Danke für Ihre Unterstützung! Mehr dazu hier.
Bei Amazon kaufen

Raum ist in der kleinsten Hütte

Rezension vom 12.04.2013 · 10 x als hilfreich bewertet mit 1 Kommentaren

Seit seine Frau verstorben und auch noch sein Sohn Roland mit Frau und Kindern ausgezogen ist, lebt der 60-jährige Ferdinand allein auf seinem schönen großen Bauernhof. Die jungen Leute haben mit sich selber zu kämpfen. Sie betreiben ein Restaurant im Dorf, und ihre Ehe wackelt auf der Kippe. Obwohl Ferdinand sich in seinem Haus einsam fühlt, hadert er nicht mit seinem Schicksal; er ruht in sich.

Seiner Nachbarin geht es offenkundig schlechter. Madame Marceline, eine Cellistin, die es aus Polen nach Frankreich verschlagen hat, zieht regelmäßig mit ihrem kleinen Esel zum Wochenmarkt, um das Gemüse zu verkaufen, das sie in ihrem Garten anbaut.

Eines Tages treibt sich ihr Hund herrenlos auf der Straße herum, winselt vergebens an der kleinen Holztür. Zufällig kommt Ferdinand des Weges, tritt ein, ruft »Hallo? Ist da jemand?« – und sieht eine Gestalt am Boden liegen. Er ist gerade rechtzeitig zur Stelle, denn es riecht nach ausströmendem Gas …

Das war wohl eher ein Versehen, versichert ihm Madame Marceline.

Wenige Tage später ereilt sie erneutes Unheil. Wolkenbrüche ziehen über das Land, aber Madame Marce­lines Dach war bereits zuvor so ramponiert, dass sie jetzt der Sturzbäche in ihrem Haus nicht Herr wird. Ferdinand bietet ihr eine Bleibe in seinem Haus an – nur vorübergehend, verabreden sie.

Doch aus der Notlösung wird eine dauerhafte Verbindung. Zwei einsame Menschen nähern sich einander vorsichtig an und lernen schließlich, ihr Leben gemeinsam zu genießen.

Mit Madame Marcelines Umzug beginnt das große Experiment einer Wohngemeinschaft. Bald stoßen die »Geschwister Lumière« dazu, zwei ältliche Damen, die keineswegs verwandt sind, sondern immer rein ge­wohnheitsmäßig nach ihrem Elektrofachgeschäft benannt wurden. Auch ihre Zukunft sieht nicht rosig aus (Bald hätten sie ihr Häuschen an den Erbneffen abtreten müssen.), und so hatten sie sich schon reichlich Schlaftabletten als Ausweg bereitgelegt …

Doch Ferdinand, der von ihren Sorgen weiß, reicht ihnen den Rettungsring. Die beiden ergreifen ihn gern und »wechseln das Lokal«.

Angesichts der zunehmenden Belegung des Hofes mit Herrschaften im vorgerückten Alter ist es ratsam, einen Plan aufzustellen. Eine Krankenschwester muss her. Da trifft es sich gut, dass im Dorf eine Schwes­ternschülerin lebt. Muriel (19) hat nicht nur ihre liebe Not, einen dauerhaften Arbeitsplatz zu finden; sie ist richtig glücklich, dass sie bei Ferdinand ihre eigenen vier Wände erhält und sinnvolle Hilfe leisten kann.

Für so ein attraktives Wohnen verabschiedet sich sogar der Obdachlose Kim von seinem unsteten Dasein, und den Reigen der Zugezogenen schließt – last but not least – die titelgebende Paulette.

Jeder gibt, was er kann, und so bilden alle miteinander eine vorbildliche Gemeinschaft ohne Zoff und böse Worte. Das ist alles zusammen ein bisschen anrührend – und ein bisschen zu schön, um wahr zu sein.

Aber gut, mit »Et puis, Paulette …« Barbara Constantine: »Et puis, Paulette …« bei Amazon wollte Barbara Constantine ja schließlich auch kein Sozial­drama vorlegen, sondern eine fluffig-flauschig-flüchtige Sommerbrise erzeugen, und das ist ihr gelungen – in Frankreich wurde dar­aus 2012 ein Nummer-eins-Bestseller!

Übersetzt von Ina Kronenberger, ist »Und dann kam Paulette« eine optimistisch stimmende, unterhaltsame Wohlfühl-Lektüre über und für ältere Menschen: leicht zu lesen (relativ großer Druck), leicht zu verstehen (mit kurzen Kapiteln, deren markante Überschriften schon vorab Orientierung geben«), sogar gut vorzu­lesen.


War dieser Artikel hilfreich für Sie?

Ja Nein

Hinweis zum Datenschutz:
Um Verfälschungen durch Mehrfach-Klicks und automatische Webcrawler zu verhindern, wird Ihr Klick nicht sofort berücksichtigt, sondern erst nach Freischaltung. Zu diesem Zweck speichern wir Ihre IP und Ihr Votum unter Beachtung der Vorschriften der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Nähere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Indem Sie auf »Ja« oder »Nein« klicken, erklären Sie Ihr Einverständnis mit der Verarbeitung Ihrer Daten.

Klicken Sie auf die folgenden Links, um sich bei Amazon über die Produkte zu informieren. Erst wenn Sie dort etwas kaufen, erhalte ich – ohne Mehrkosten für Sie! – eine kleine Provision. Danke für Ihre Unterstützung! Mehr dazu hier.

»Und dann kam Paulette« von Barbara Constantine
erhalten Sie im örtlichen Buchhandel oder bei Amazon


Kommentare

Klicken Sie hier, um Ihren Kommentar hinzuzufügen.

Zu »Und dann kam Paulette« von Barbara Constantine wurden 1 Kommentare verfasst:

Kathrin Hahn schrieb am 31.03.2018:

Sehr schönes Buch, man muss ständig schmunzeln.
Wer das französische Original kennt, wird von der deutschen Übersetzung etwas enttäuscht sein.

Schreiben Sie hier Ihren Kommentar:
Ihre E-Mail wird hier nicht abgefragt. Bitte tragen Sie hier NICHTS ein.
Ihre Homepage wird hier nicht abgefragt. Bitte tragen Sie hier NICHTS ein.
Hinweis zum Datenschutz:
Um Missbrauch (Spam, Hetze etc.) zu verhindern, speichern wir Ihre IP und Ihre obigen Eingaben, sobald Sie sie absenden. Sie erhalten dann umgehend eine E-Mail mit einem Freischaltlink, mit dem Sie Ihren Kommentar veröffentlichen.
Die Speicherung Ihrer Daten geschieht unter Beachtung der Vorschriften der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Nähere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Indem Sie auf »Senden« klicken, erklären Sie Ihr Einverständnis mit der Verarbeitung Ihrer Daten.


Go to Top