Leseeindruck zu »Immer wieder Gandhi« von Vikas Swarup

Immer wieder Gandhi

von


Politkrimi · Kiepenheuer & Witsch · · Gebunden · 624 S. · ISBN 9783462041651
Sprache: de · Herkunft: gb

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Investigativer Journalist in einem korrupten, kriminellen System

Leseeindruck vom 31.01.2010 · noch unbewertet mit 1 Kommentaren

Der Enthüllungsjournalist Arun Advanis beobachtet Vicky Rai, 32 Jahre alt, schon seit mehreren Jahren und berichtet in seinen Kolumnen über ihn. Er ist der Sohn des Innenministers des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh und hat es im Laufe seines Lebens zu beträchtlichem Vermögen gebracht – u.a. ist er Besitzer eines gigantischen Industriekonglomerats. Auf seinem Weg nach ganz oben ist er über Leichen gegangen, und er verkörpert den Inbegriff von Korruption.

Schon im Alter von siebzehn Jahren stand er das erste Mal vor Gericht, weil er nach einer Party sturzbetrunken mit seinem noblen BMW sechs Obdachlose überfahren hatte, die auf dem Bürgersteig schliefen. Doch weil sich die Zeugen »in Luft aufgelöst« haben, wird er in diesem Fall – wie auch bei seinen später verübten kriminellen Taten – freigesprochen.

Während einer exorbitanten Party auf seinem Landsitz wird Vicky Rai erschossen. Die Polizei verhaftet sechs Verdächtige, die alle eine Pistole bei sich trugen. Unter den Verdächtigen findet sich sogar Rais Vater.

Der Kolumnist wird im Verlauf des Romans über die Aufklärung des Mordes berichten. Im Mittelpunkt stehen die sechs Verdächtigen – eine interessante Mischung aus Bösen, Schönen und Hässlichen. Er wird nach Motiven und Beweisen suchen. Der Polizei traut er nicht über den Weg. Seine Intention ist besonders darauf gerichtet, das ungerechte System seines Landes an den Pranger zu stellen. Denn die Reichen und Mächtigen glauben, sie stünden über dem Gesetz.

Vikas Swarups Roman zeichnet sich durch eine packende, flüssige Sprache aus, die den Leser immer nah dran am Geschehen hält. Der Autor vermittelt die spannende Handlung durch die Berichterstattung des Journalisten (»Bleiben Sie meiner Kolumne treu.«).

Ein Krimi inmitten der indischen Gesellschaft, die bis in höchste Ämter verfilzt ist – das ist ein Plot, der den Leser sicher von Anfang bis zum Ende fesseln wird. Was aber hat es mit dem Titel »Immer wieder Gandhi« auf sich?


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Kommentare

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Zu »Immer wieder Gandhi« von Vikas Swarup wurden 1 Kommentare verfasst:

harras2000 schrieb am 30.09.2011:

Immer wieder Gandhi ist ein rundum gelungener Roman. Das einzige was mich an ihm stört ist der dümmliche deutsche Titel. Wer um Gottes Willen hat sich denn hier wieder selbst übertroffen und den Originaltitel "Six suspects" nicht in Sechs Verdächtige übersetzt? Ach ja, man soll wohl den Bezug zu Indien gleich am Titel erkennen. Das wäre wohl das Gleiche wenn ein ausländischer Verlag alles was aus Deutschland kommt mit Lederhosen und Sauerkraut in Verbindung bringen würde! Ich denke alle die Rupien Rupien gelesen haben hätte der Name Vikas Swarup sowieso was gesagt, ohne mit der Nase drauf gestossen zu werden: "Oooooooooh ein indischer Roman!"
Lieber Verlag Kiepenheuer & Witsch BITTE den nächsten Titel RICHTIG übersetzen!

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