»Männer sind halt so«
"Erektion" ist das erste Wort des Romans. Das ödet mich genauso an wie manche Fernsehfilme, die direkt um 20:15 Uhr mit einer Bettszene beginnen.
Nach seiner Morgentoilette bereitet Max das Frühstück für seine Frau und die zwei Kinder. Als fürsorglicher Vater und verständnisvoller Ehemann besorgt er sogar frische Brötchen. Seiner Ehefrau, die wieder mal zwischen vier und sechs Uhr wach im Bett lag, widerspricht er nicht. Er weiß es besser.
Seinen 15-jährigen Sohn Konrad kann er kaum zum Aufstehen motivieren. Konrad hat trotz seiner "Zähne hinter Gittern" mehr Chancen bei den Mädels als sein Vater. Ihm bleibt eher die "Wirkung von was Älterem in Männerverkleidung". Und das ist sein Problem. Er steckt wohl in der Krise, wahrscheinlich Typ Midlife.
An Max' Arbeitsplatz, einer Zeitungsredaktion, drehen sich all seine Gespräche mit seiner türkischen Kollegin nur um ein Thema: Sex (über mehrere Seiten). Dabei wird kein Klischee ausgelassen. Ich finde das niveaulos und langweilig.
Das Buch hat null Tiefgang – den der Autor wohl auch nicht anstrebt. Auch er ist Journalist und schreibt Kolumnen für eine Zeitung. Dabei hätte er besser bleiben sollen, denn amüsant sind manche seiner Formulierungen tatsächlich; aber nach fünf Minuten Lesen reicht es dann schon.