Zirkusschuhe

In guter englischer Kinderbuchtradition wird uns in diesem Leseeindruck erzählt, wie zwei Kinder, der zwölfjährige Peter und die ein Jahr jüngere Santa, ihren Onkel Gus suchen.
Es ist ein traumhafter Tag. Mensch und Tier sind überglücklich. Auch für Peter und Santa hat der Tag gut angefangen. Ihre Augen werden von Plakaten magisch angezogen. Kleine grüne Sterne führen sie auf verwunschenen Wegen zum Zirkus Cob. Plötzlich stehen sie am Meer, zum ersten Mal in ihrem Leben. Es strahlt im Sonnenlicht besonders schön. Auf einer Grasfläche entdecken sie zwei Wohnwagen. Das kann doch nicht der Zirkus sein; schließlich gehören Löwen und noch anderes dazu. Nach und nach rollt der Tross mit vielen Lastwagen an. Überall herrscht Betriebsamkeit, und mit guter Laune bauen die Menschen den Zirkus samt Zelt auf.
Während Santa und Peter fasziniert zuschauen, gesellen sich die Artistenkinder Olga und Sascha zu ihnen. Sie sind jünger, aber ständig in Bewegung: Saltos vorwärts und rückwärts, Räder schlagen, auf dem Kopf stehen - solch seltsame Positionen und sich dabei noch unterhalten, das findet Peter kompliziert. "Wir suchen unseren Onkel Gus." "Heißt er etwa Possit?" Die Künstlerkinder sind total aus dem Häuschen und bringen Santa und Peter zu einem Wohnwagen. Tatsächlich begrüßt sie ihr Onkel Gus mit dem Ausruf "Hammelkeule und Rum!" (was soviel heißt wie "Ja, Wahnsinn!").
So abenteuerlich und unterhaltsam, wie das Leben im Zirkus ist, so leicht und flüssig liest sich diese Geschichte. Die Leser werden Akrobaten, Zauberer und Dompteure mit großen und kleinen Tieren erleben, und der Clown mit seinen Späßen darf nicht fehlen. All dies regt die Phantasie aufs Vielfältigste an. Wie schön ist es, wenn sich ein Erwachsener die Zeit nimmt, dieses Buch vorzulesen. Kinder denken und empfinden unbefangen und spontan, und ein wechselseitiger Austausch ist ein Gewinn. Wenn dann auch noch ein Zirkus in die Stadt kommt, so sollte man die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich in dieser eigenartigen Welt verzaubern lassen.