Juchu – ein Känguru-hu
Die Leseprobe – neun kleine Episoden – ist der pure Lesewahnsinn.
Zu Beginn befinden wir uns in einem Mehrfamilienhaus im Berliner Migrantenviertel in der Nähe der Parteizentrale der Grünen.
Es geschieht das Selbstverständlichste der Welt: ein neuer Mieter, nämlich ein Känguru, zieht in das Mietshaus ein. Klar, dem Känguru fehlt es am Nötigsten, es hatte noch keine Zeit zum Einkaufen und Möblieren der Wohnung. Also klingelt es direkt beim Nachbarn und bittet ihn um Hilfe, um sich alle Zutaten zur Herstellung eines Pfannkuchens auszuleihen. Da der Herd noch nicht angeschlossen ist, macht es dem Känguru gar nichts aus, dann doch direkt beim Nachbarn zu kochen ...
Forsch voran geht die Initiative vom Känguru aus: Es bietet dem überrumpelten Nachbarn schnell das Du an, und die Freundschaft ist geschmiedet.
Von nun an leben die beiden gemeinsam in kleinen alltäglichen Situationen weiter. Das Känguru lädt zum Essen (Fischstäbchen), man knackt mit einem Bolzenschneider zwei Fahrräder, und das Känguru hat sich etwas Besonderes zur Altersvorsorge überlegt ...
Der Roman ist aus der Sicht des Nachbarn in der Ich-Form geschrieben. Handlungsbeschreibungen sind kaum vorhanden. Der Roman besteht zum überwiegenden Teil aus Dialogen, die kurz und locker zwischen dem Känguru und seinem Freund hin und her springen. Dabei ist besonders erfrischend, dass der Autor auch tagesaktuelle Geschehnisse mit einflicht, z. B. wenn es heißt, man solle besser nicht bei Lidl einkaufen, wegen der schlechten Arbeitsbedingungen ...
Diese Leseprobe ist herzerfrischend, peppig und harmlos, angereichert mit viel Humor.
Ich gehe davon aus, dass der gesamte Roman seinen amüsanten Stil beibehält: eine mentale Erholungskur ohne ärztliche Verschreibung.