Ein Sorglos-Roman
Sie können nichts falsch machen, wenn Sie Ihrer Freundin bei einer guten Gelegenheit dieses Buch schenken. Es macht Freude, da es inhaltlich ohne Lebenskrisen und Verbrechen auskommt. Es plaudert einfach so amüsant und schwungvoll, dass man förmlich spürt, mit welcher Lust die Autorin Katarina Mazetti ihr Buch geschrieben hat.
Im Vorwort gibt sie eine Gebrauchsanweisung, wie man das Buch lesen könnte - z. B. "Besuchen Sie auch die [Schiffs-] Kabinen 502, 311 und 412 (diese kursiv gesetzten Kapitel machen etwa ein Zehntel des Buches aus)". Dann stellt sie ihre drei Hauptfiguren vor: Wilma, Tomas und Alba. Schließlich gibt es noch eine Menge Nebenfiguren, darunter auch Tiere.
Wilma, eine alleinstehende Lehrerin, hat eine Gruppenreise von Stockholm in die Antarktis gebucht. Mit Verspätung trifft sie am Flughafen Charles de Gaulle ein. Sie ist völlig aufgelöst und beschreibt alles, was die meisten Leser auch schon erfahren haben: geordnetes Chaos beim Check-in und bei der Sicherheitskontrolle.
Im Flugzeug findet sich die gesamte Reisegruppe ein. Nun wird aus dem Blickwinkel von Tomas, einem ehemaligen Journalisten, weiter erzählt. Für ihn ist diese Reise eine Flucht nach seiner schmerzvollen Scheidung.
Alba, 72, gefühlt aber nur 36 Jahre alt, ist eine Vielfliegerin. Ja, sie war auf nahezu allen Flughäfen der Welt. Wie sah Stansted nur 1964 aus: eine Baracke, keine Sitzgelegenheiten, kein Getränkeautomat! Natürlich war sie auch schon auf "Thiruvananthapuram in Kerala". Wer kann von sich behaupten, dort schon mal einen Stop gemacht zu haben?
Dass sich zwischen Wilma und Tomas eine kleine Liebelei entwickelt, ist abzusehen. Die mittleren Sitzreihen nutzen sie zum Schlafen. "Als ich aufwachte, lagen unsere Köpfe Wange an Wange auf dem mittleren Sitz." Mei, is des schee ...