Leseeindruck zu »Verräter wie wir« von John le Carré

Verräter wie wir

von


Kriminalroman · Ullstein · · Gebunden · 416 S. · ISBN 9783550088339
Sprache: de · Herkunft: gb

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Wer gewinnt das Match in der obersten Liga?

Leseeindruck vom 04.10.2010 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Gail und Perry wollen ihr Leben ändern. Perry ist Universitätsdozent, und es kotzt ihn an, desinteressierte Studentenschnösel zu unterrichten. Er steckt in einer »Sinnkrise«. Frei möchte er sein, den Schwächsten der Gesellschaft helfen, sein Erbe verschenken. Gail ist eine ehrgeizige Rechtsanwältin. Langsam muss sie die K-Frage – Karriere oder Kinder und Küche? – für sich beantworten.

Aber erst muss sie Perry überzeugen, dass er statt zu »socialisen« und sein Geld an Arme zu verteilen, lieber mit ihr einen Tennisurlaub auf Antigua buchen sollte. Im Traumambiente werden die zwei sicher zu einer pragmatischen Lösung ihrer Sinnfragen kommen.

Vor Ort spielt Perry mit Partnerin Gail ein Tennis-Doppel gegen ein junges Paar. Perry bringt vollen Einsatz, ist geradezu gierig zu gewinnen. Mr Dima, ein muskulöser Kahlkopf aus Russland, macht aus seiner Bewunderung keinen Hehl und fordert Perry für den folgenden Tag zum Einzel-Match.

Vor Beginn der Revanche soll Perry erst einmal gefilzt werden – zu Mr Dimas Sicherheit, denn der spielt in der obersten Liga des internationalen Big Business. Als man seine Sporttasche durchsuchen will, sagt Perry: »Ich mähe ihn [Mr Dima] einfach mit meiner Kalaschnikow nieder.« Hat er mehr Mut als Verstand?

Im nächsten Abschnitt – eine Überleitung gibt es nicht – befinden sich Gail und Perry wieder in England. Luke und Partnerin bitten sie zum Verhör in einen Kellerraum. Erst geben sie ihre Mobiltelefone ab, dann verpflichten sie sich zur Geheimhaltung. Leider können die Beiden ihren gespannten Zuhörern nicht viel über Mr Dima berichten. Zwar erschien er nicht wie ein Durchschnittstourist, schon eher wie ein russischer Oligarch. Gail hatte mit ihm getanzt, und die Leibwächter sind ihnen nicht aufgefallen ... Erst bei einem erneuten Gespräch erinnern sich Gail und Perry plötzlich an die Leibwächter: ein Milchbubi, ein goldenes Kettenarmband ...

Die Handlung ist geradezu amüsant. Erst der harmlose Urlaub, dann stecken Gail und Perry mitten in einer Spionageaffäre ... Hinreißend sind die Personenbeschreibungen, z.B. von Mr Dimas Korpulenz: »über der Buglinie ein gewaltiger, in feinste tiefrote Baumwolle gehüllter Rumpf, bei dem der Bauch nahtlos in den Brustkorb übergeht«. Man fragt sich, wie der Mann Tennis spielen kann.

Wie geht die Chose weiter? Gail und Perry sind doch nicht so unbeteiligt, wie sie bisher erscheinen. Welche Funktion werden sie im Verlauf des Romans übernehmen? Seltsam: Auf einem Foto sieht man die Beiden auf der Rennbahn, neben ihnen der milchgesichtige Leibwächter, ums linke Handgelenk ein goldenes Kettenarmband ... Ihr Leben hat sich schon geändert.

John le Carré at his BEST!


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