Leseeindruck zu »Ein Winter mit Baudelaire« von Harold Cobert

Ein Winter mit Baudelaire

von


Belletristik · Pendo · · Gebunden · 288 S. · ISBN 9783866122581
Sprache: de · Herkunft: fr

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Scheidungszeit bringt Herzeleid

Leseeindruck vom 28.06.2010 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Melancholisch, poetisch beginnt die Leseprobe. Es ist ein Sonntagabend im Mai. Man bummelt durch einen Vorort von Paris und nimmt aus den geöffneten Fenstern die unterschiedlichsten Geräusche wahr. Das eine oder andere hebt sich klarer aus dieser Kakophonie hervor - uns interessiert vor allem die "Stimme von Philippe, der auf der Bettkante seiner Tochter zärtlich 'Es war einmal ...' flüstert". So erzählt er seiner geliebten Prinzessin, der 6-jährigen Tochter Claire, das immergleiche Märchen.

Der Vater muss verreisen, sie hat große Sorge, dass er sie vergessen könnte. Es wird eine Reise, die so lange dauern wird, bis Claire versteht, dass sich ihre Eltern getrennt haben.

Sandrine, Claires Mutter, hatte Philippe gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet und war ungewollt schwanger geworden. Diese Peinlichkeit musste mit einer überstürzt und diskret geschlossenen Hochzeit kaschiert werden; trotzdem blieb Philippe immer außen vor und wurde nie in die noblen, wohl situierten Gesellschaftskreise seiner Schwiegereltern aufgenommen.

Philippe hatte drei Monate Zeit, seine Zukunft zu planen; doch nun schmeißt Sandrine ihn endgültig aus der Wohnung. Ziellos fährt er in die Nacht hinein. Da er kein Hotelzimmer findet, wählt er schließlich die Rücksitzbank seines Autos als unbequemes Nachtlager. Um 5:15 Uhr gibt er auf - Ruhe hat er keine gefunden ...

Fast jede vierte Ehe wird geschieden. Die Leseprobe kann dazu zwar nichts Neues erzählen, doch sie kann Stimmungen spiegeln, einen denkbaren Handlungsablauf entwickeln, wie die Betroffenen mit dieser existentiellen Lage fertig werden. Wie es hier weitergeht, steht in den Sternen - oder bei Baudelaire ...


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