... und was kommt auf den Tisch?
Norditalien im Jahre 1530. Kaiser Karl V. hatte seine sechsjährige Tochter Tadea in einem Nonnenkloster sicher untergebracht. So hatte sie die Zeiten des Krieges und der Pest unbeschadet überstanden. Warum er sich plötzlich entschließt, sie von vier Söldnern unter Leitung des Edelmannes Paul Le Dren holen zu lassen, lässt sich nur vermuten – vielleicht hat er eine politisch opportune Ehe eingefädelt?
Mutter Oberin begrüßt die Abordnung aus Bologna mit der gebotenen Gastfreundschaft. Die Abreise soll schon am frühen Morgen nach der Messe erfolgen. Schwester Maria Gracia, die die kleine Tadea unterrichtet, und Doña Juana, ihre Gouvernante, werden sie begleiten.
Paul Le Dren, ein wahrer Don Juan, lässt sich von dem Liebreiz Schwester Maria Gracias betören. Sieht er in ihren feurigen Augen, dass sie, eine Braut Christi, möglicherweise von recht weltlichen Empfindungen geleitet ist und sich deshalb auf die kommende Reise freut? Könnte sich eine Liebelei zwischen den Beiden entwickeln?
Im Kloster leben auch die zwei Schwestern Anna und Giulia, deren Eltern von Soldaten getötet worden waren. Anna wird als Nonne im Kloster bleiben, Giulia wird sich (laut Klappentext) als Küchenjunge ausgeben, um in den Palast ihres Angebeteten zu gelangen ...
Insgesamt verspricht die Leseprobe, wiewohl sie durchaus kurzweilig ist, einen eher durchschnittlichen Roman. Das Motiv von der verkleideten Frau auf männlichen Pfaden gab's schon in -zig Varianten – von Jeanne d'Arc bis zu Donna Woolfolk Cross' "Päpstin". Andererseits verrät der Textauszug noch nicht viel vom weiteren Handlungsgeschehen – mal abwarten, was da noch kommt. Gut gefallen hat mir die dem Buch vorangestellte Übersicht über den historischen Background.