Leseeindruck zu »Böses mit Bösem« von Elliott Hall

Böses mit Bösem

von


Thriller · dtv · · Taschenbuch · 464 S. · ISBN 9783423248563
Sprache: de · Herkunft: gb

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Religion als einzige Macht – Utopie oder schon Wirklichkeit?

Leseeindruck vom 10.08.2011 · noch unbewertet mit 1 Kommentaren

Dass dieser Krimi religiös und wohl ziemlich fundamentalistisch angehaucht sein wird, plakatiert schon sein dunkles Cover mit Moschee, Minarett und einem Flammenmeer, das aus Gasen aufsteigt. Diese Bildlichkeit ergänzt eine Bibelstelle aus dem neuen Testament, die der Leseprobe vorangestellt ist und auf den Tag des Herrn hinweist, an dem er zur Welt herabsteigt, um die Toten zu erwecken (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 4, 16-17).

Dann lesen wir erst einmal in einer Akte ("Verschlusssache Geheim") , die wahrscheinlich beim FBI hinterlegt ist. Sie gibt ein Verhör zwischen Felix Strange und Gabriel Tan wieder. Ein Mann namens Ezekiel White, Chef der "Älteren", hatte Felix gezwungen, den Todesfall des Geistlichen Bruders Isaiah aufzuklären, der einem Mann auf die Schliche gekommen war, der mit Drogen handelt. Der Name Jack Small fällt, aber als Felix ihn aufspürt, ist der auch schon tot. Ein Komitees für Kinderschutz, eine Gruppe namens Daveys, hatte den Geistlichen verschleppt. Es herrscht die "Politik des Kreuzzugs der Veteranen aus dem Heiligen Land".

Nach diesem verstörenden Verhör, dessen Bedeutung sich wahrscheinlich erst im Gesamtkontext erschließen wird, folgt ein zusammenhängender Text, der uns in die Gegenwart des Felix Strange führt. Nach seinem Einsatz in Teheran ist er aus der Armee geflogen; schwer traumatisiert muss er starke Medikamente mit heftigen Nebenwirkungen einnehmen; epileptische Anfälle quälen ihn. Jetzt jobbt er als Detektiv. Zufällig stößt er auf eine E-Mail, aus der er entnimmt, dass Isaac Taylor – dem Felix sein Überleben im Iran verdankt – von seiner Verlobten Faye Grant als vermisst gemeldet worden sei. Über alte Kontakte forscht Felix nach, bei Armee, Finanzamt, Banken und Kreditgesellschaften, doch nirgendwo existieren Unterlagen; alles ist sorgfältig gelöscht worden. Einen Isaac Taylor gibt es nicht und hat es nie gegeben ...

Wie ist das alles zu erklären? Und es bleiben noch viele weitere Fragen: Wer sind die "Älteren"? Steht an der Spitze der US-Regierung nur noch eine Marionette, und im Hintergrund ziehen radikale religiöse Gruppen die Fäden der Macht?

Da können wir nur – wie einst Marcel Reich-Ranicki – den Epilog aus Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" ein wenig zurechtbiegen: "Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Leseeindruck zu und alle Fragen offen" ...


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Kommentare

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Zu »Böses mit Bösem« von Elliott Hall wurden 1 Kommentare verfasst:

Katja schrieb am 18.09.2011:

Die ersten 30-40 Seiten sind spannend und gut geschrieben, das Protokoll am Anfang, mal was komplett anderes ist spannend und macht Hoffnungen auf ein spannendes Buch, auch die folgenden Schilderungen der Zustände im HEUTE sind spannend geschrieben, sie haben mich noch gefesselt.Dann der Wechsel in die Zeit von vor 10 Jahren und damit fiel das Buch ins Bodenlose ab,ein schwer lesbarer Teil beginnt,der durch Kriegsschilderungen unnötig gestreckt wird und mich echt belastet hat, es wird leider aber nicht besser. Das Verschwinden von Isaac Taylor hat mich mittlerweile,angekommen auf Seite 90,überhaupt nicht mehr interessiert, es ist einfach nur langweilig, düster, zäh und ein für mich typisches amerikanisches Buch,das mir leider missfällt.

Ab Seite 120 habe ich es weggelegt, es ging einfach nicht mehr. Es passiert nicht oft, das ich Bücher weglege, hier ließ es sich nicht vermeiden. Es war ein Qual für mich, vielleicht beginne ich irgendwann mit einem neuen Anlauf, momentan aber kann ich nur sagen, dieses Buch ist nicht mein Geschmack,auch wenn der Themenansatz sicherlich sehr gut und gerade in der heutigen Zeit brandaktuell ist,vor allem in einem Land wie die USA.

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