Das Schicksal bestimmen Gott und der Teufel
Im Juli 1924 geht ein orkanartiges Gewitter über das Dorf Triebwetter an der Grenze zwischen Ungarn und Rumänien nieder. Jacob, ein Schwabe, kommt von weit her. Um sich zu schützen, kriecht er in einen Stall. Der Apotheker Alex Neper, dem Haus nebst Stall gehören, beobachtet ihn dabei und glaubt, er habe es auf seine Pferde abgesehen. Mit dem Gewehr in der Hand stellt er ihm vorsichtig nach. Er findet den Fremden schlafend, und so wird das wohl doch kein Dieb sein. Zwar stößt er ihm sicherheitshalber den Gewehrkolben in den Bauch, aber dann lädt er ihn in sein Haus zu einem kärglichen Mahl.
Auf einmal läutet die große Glocke vom Turm und rüttelt alle Dorfbewohner wach: Sie wissen, ein Blitz hat eingeschlagen, es brennt, jeder soll zu Hilfe eilen. Doch die meisten bleiben lieber in ihren Häusern, denn es geht um das Haus der Amerikanerin Elsa Obertin, und die ist unbeliebt ...
Neper ist erbost, dass Jacob nicht willens ist, dem Ruf der Glocke zu folgen und ebenfalls im Haus zurückbleibt, während Neper in den Unbilden des Unwetters alles tut, um die züngelnden Flammen in Obertins Anwesen zu löschen.
Als Neper verrußt, durchnässt und erschöpft nach Hause kommt, fordert Jacob ein Essen. Er habe schließlich Haus und Hof bewacht und erwartet eine Gegenleistung. Mit dem Gehabe eines Hausherrn nimmt er dreist in der Küche Platz, verspeist die Reste des Breis und bittet Neper, ihm Gesellschaft zu leisten. So einer ist dem Apotheker bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Was will er eigentlich hier in Triebwetter?
Jacob ist schon seit Monaten unterwegs. Bei sich trägt er ein Stück Zeitung mit dem Bild der Frau, die er heiraten möchte ...
Diese Frau ist Elsa Obertin, und das Kind, das sie gebären wird, ist der Erzähler des Romans.
Warum sucht Jacob ausgerechnet diese Frau, die eine Zeitlang in Amerika, dem gelobten Einwanderungsland, gelebt hatte, dann nach Europa zurückkehrte und sich in einer Gegend weitab jeglicher Zivilisation niederließ? Was zog Elsa hierher, wo engstirnige Menschen unter mittelalterlichen Bedingungen leben, und was hielt sie, obwohl sie nicht willkommen war und bewusst geschnitten wurde?
Für die mysteriöse Ankunft Jacobs, der plötzlich aus dem Gewitter heraus ins Dorf kommt, und für seinen weiteren Lebensweg unter ihnen - dass er Elsa Obertin heiratet, mit ihr ein Kind bekommt und schließlich alles verliert - haben die Einheimischen nur eine Erklärung: Er hat mit dem Teufel paktiert!
Der Roman ist ein Familienepos aus dem tiefen Osten Europas, der uns Deutschen doch gar nicht so fern ist: Im 18. Jahrhundert wurden deutsche Bauern angeworben, um jene Gebiete zu besiedeln und fruchtbar zu machen. Die Aussicht, endlich eigenes Land besitzen zu dürfen, war für viele eine einmalige Chance, für die sie alles aufzugeben bereit waren. Eine sehr reizvolle Thematik - aber was für ein Leben, wenn Gott und der Teufel für alle Schicksalswendungen verantwortlich sind ...