Der Tod ist allgegenwärtig
Ein Auto steht mit laufendem Motor, alle vier Türen geöffnet, auf Göteborgs Selbstmörderbrücke Nummer eins. Zufällig fährt Kriminalkommissar Lars Bergenheim, der außer Dienst ist, an dem Auto vorbei. Er meldet den Vorfall, und schnell ist die Spurensicherung vor Ort. Statt einer Leiche im Fluss entdecken die Polizisten aber ein von einem Geschoss verursachtes Loch in der Rückenlehne ...
Roger Edwards ist der Halter des Wagens. Er verhält sich sehr seltsam, als Bergenheim ihn aufsucht, um ihn über den Fund des Wagens aufzuklären. Wie ein Flüchtender, ohne sich umzudrehen, läuft er vor dem Kommissar davon. "Ihr Lexus ist soeben gestohlen worden, und Sie gehen einfach nach Hause?" "Ich hatte es eilig."
In einem parallelen Handlungsstrang ist ein Mann auf dem Weg, einen anderen umzubringen. Er muss diesen Auftrag erfüllen, denn er sagt von sich, dass er selber ein toter Mann sei, ein dead man walking. Wer bedroht ihn, dass er sich dem Tod so nah fühlt?
Diese Szenarien lassen einige spannende, prickelnde, den Leser fesselnde Handlungsverläufe erahnen.
Die Charaktere der drei Kommissare Erik Winter, Lars Bergenheim und Bertil Ringmar sind sehr menschlich gezeichnet. Sie sind keine tough cops, die ihre Arbeit im Büro abgeben können, sondern ihr Beruf verlangt alles von ihnen. Zwangsläufig ergeben sich Probleme in ihrem Privatleben. "Ich befinde mich mitten im Krieg und werde nicht müde, bitter, zynisch oder desillusioniert," so Erik Winter.
Diese Mischung aus noch offenen kriminalistischen Handlungszügen und den psychologischen, individuellen Beschreibungen aller Charaktere hat mir sehr gut gefallen.
Ich erwarte einen sehr guten Psychothriller.